Die Stärke des Bisses

Kraftvoll zubeißen können - der Wunsch von uns allen. Doch was passiert eigentlich da im Mund?

Alle Nahrungsmittel die wir essen starten ihren Weg in unseren Verdauungstrakt durch den Mund. Um diese besser verdauen zu können müssen wir die Nahrung mit unseren Zähnen zerkleinern. Der nötige Motor hierfür sind unsere Kaumuskeln. Stärkste Muskel im Körper Unser Kaumuskel ist vielleicht nicht der größte, dafür aber der stärkste Muskel in unserem Körper. Dann ist der Bizeps sicher der größte? Nein. Der große Gesäßmuskel. Er ist der dem Volumen nach größte Muskel des Menschen und zieht sich über das Gesäß bis in den Rücken. Wir haben eine Bisskraft von etwa 800 N/cm² das entspricht ungefähr 80 Kilogramm auf einen Quadratzentimeter. Unsere Bisskraft verglichen mit dem Tierreich Wie bei allen Säugetieren kann auch beim Menschen die Bisskraft berechnet werden. Darüber hinaus ist es möglich, die Beißkraft des Menschen mit seinem Körpergewicht ins Verhältnis zu setzen. Bei 800 N/cm² und 80 Kilogramm Körpergewicht ergibt das ein Verhältnis von 10. Verglichen mit einem Löwen (6,1), Tiger (10) und einem Wolf (9,9) sollte man sich auch besonders vor einem Menschenbiss in Acht nehmen. Gesunde Zähne sind hilfreich Um die Kaukraft der Muskeln auf die Nahrung zu übertragen, brauchen wir gesunde Zähne oder zumindest eine stabil sitzenden Zahnersatz. Schmerzt ein Zahn oder wackelt die Prothese kann die Nahrung nur teilweise zerkleinert werden, was zu einer schlechten Verwertung der Lebensmittel führt. Ungezügelte Kräfte Jetzt stellen wir uns mal vor wird sind hell wach und kontrollieren unseren Mund. Sollte etwas Leckeres zwischen unsere Zähne kommen beißen wir kontrolliert zusammen. Die Kaukräfte sind also komplett gebändigt. In der Nacht, wenn wir schlafen, verarbeiten wir das über den Tag Erlebte. Der Körper baut Stress durch Knirschen und Pressen ab. In stressigen Phasen also belasten wir unser Kausystem ganz besonders. Im Tiefschlaf pressen wir also unkontrolliert die Zähne zusammen. Die Kräfte können auf Dauer so hoch sein, dass wir unsere Seitenzähne über einen längeren Zeitrahmen mehrere Millimeter in den Knochen pressen. Die totale Verspannung Durch diese starken Kräfte können nicht nur die Zähne geschädigt werden sondern auch die Muskulatur komplett verspannen. Neben der Kaumuskulatur sind häufig auch die entsprechenden Haltemuskulaturen angespannt. Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen sind die Folge. Spätestens zu dieser Zeit sollte man einen Spezialisten aufsuchen, den Zahnarzt. Er kann mit einer speziellen Beissschiene die Kräfte etwas zügeln, so dass anstatt 800 N/cm² nur noch 80 N/cm² Belastung auf die Zähne treffen. Einfach mal die Zähne zusammenbeißen Das Sprichwort sagt uns, dass wir um besser Schmerzen zu ertragen die Zähne zusammenpressen sollen. Zusätzlich kann man durch die zusammengepressten Zähne keinen Schmerzschrei hören.Haben Sie Fragen zu Probleme durch Knirschen und Pressen, dann vereinbaren Sie doch einfach einen Termin mit unseren Zahnärzten.