Gesünder schlafen, weniger schnarchen

Schnarchen ist ein lästiges Übel, das schon die ein oder andere Partnerschaft strapaziert hat. Wir verraten, was dagegen hilft.

Gelegentlich schnarcht jeder. Überschreitet der Lärmpegel und die Häufigkeit jedoch eine gewisse Regelmäßigkeit, so kann es die Lebensqualität des Schnarchers und dessen Bettnachbarn beachtlich beeinträchtigen. Gesund kann das nicht sein. Studien zeigen, jeder dritte Erwachsene schnarcht, über 40 Jahre sogar jeder Zweite. Regelmäßiges, starkes Schnarchen kann mit Atemaussetzern einhergehen, sogenannte Schlafapnoen. Das führt häufig zu Schlafstörungen, Erschöpfungszuständen, Reizbarkeit, Müdigkeit und nicht zuletzt zu einer Reihe an Gesundheitsproblemen. Nachgewiesener Maßen steigt durch Schnarchen das Herzinfarkt Risiko um 34 Prozent, sowie die Neigung zu Schlaganfällen um 67 Prozent. Schnarchen hat Ursachen Während des Schlafes erschlaffen die Muskeln des Körpers. Weiterhin bewirken Verengungen in den Atemwegen, dass die Luft beim Ein- und/oder Ausatmen Weichteile in der Kehle zum „Flattern“ bringt, welches das Schnarchgeräusch verursacht.Geschwollene Schleimhäute während einer Erkältung oder einer Allergie führen zu einer erschwerten Atmung und daraufhin zum Schnarchen. Besonders häufig ist es bei Menschen mit Übergewicht: Zum einen erschwert ihr Bauchfett das Atmen. Zum anderen drückt ein Doppelkinn den hinteren Teil der Zunge gen Rachen. Des weiteren fördert auf dem Rücken zu schlafen Atemgeräusche. Wie gefährlich ist Schnarchen? An sich ist Schnarchen ungefährlich. Aber manchmal bleibt es nicht dabei. Wenn die Atemgeräusche im Schlaf unregelmäßig und immer lauter werden sowie plötzlich für Sekunden die Atmung aussetzt, könnte ein Schlafapnoesyndrom vorliegen. Dabei werden die oberen Atemwege durch die Zunge versperrt und keine Luft gelangt in die Lunge.Dieser Atemstopp ist für den Körper Stress. Weil der Sauerstoff im Blut abfällt, pumpt das Herz kräftiger, der Blutdruck steigt. Das begünstigt Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nach einigen Sekunden Atemstillstand schlägt das Gehirn Alarm. Das Stresshormon Adrenalin schießt durch den Körper. Die Betroffenen wachen auf – ohne es zu merken. Ein Prozedere, das sich mehrmals pro Nacht wiederholt. Mögliche Folgen: Erschöpfung und Sekundenschlaf am Tag, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall. Schlafapnoesyndrom kann also lebensgefährlich sein.Wer sich tagsüber oft matt fühlt, obwohl die Schlafdauer ausreichend lang war, sollte sich beim Arzt untersuchen lassen. Das gilt auch, wenn Angehörige die nächtlichen Atemaussetzer bemerken. Sowohl Hals-Nasen-Ohren- als auch Lungenärzte und spezialisierte Schlafmediziner helfen. Oft ist für die Diagnose eine Übernachtung im Schlaflabor erforderlich. Dort messen Geräte die Häufigkeit und Schwere der Scharchgeräusche, Atemzüge und -aussetzer. Behandlungsmethoden gegen Schnarchen? Es gibt viele Methoden gegen Schnarchen und Schlafapnoe vorzugehen. Medikamente mit ausreichend belegter Wirksamkeit gibt es derzeit keine. Ist eine Allergie oder Erkältung schuld, ist schleimhautabschwellendes Nasenspray oft hilfreich.Hilfsmittel wie Westen und Kissen gegen Rückenlage oder Zahnschienen vom Zahnarzt können bei einigen Betroffenen nützen, Atemaussetzer verhindern sie kaum.Mehr Erfolg verspricht eine Änderung des Lebensstils: gesünder essen, mehr bewegen, abends kein Alkohol. Viele Patienten mit Schlafapnoesyndrom schlafen zudem mit Atemmaske.